Am 20.02.21, versammelten sich tausende in berlin um den Opfern von Hanau zu gedenken, aber auch für Aufklärung, Konsequenzen und Veränderungen zu kämpfen. Wir veröffentlichen hier unseren Redebeitrag:
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DIC Redebeitag vom 15.02.21 – Kundgebung von Young Struggle Berlin
Am 15.02.21 organisierte Young Struggle Berlin eine Kundgebung vor dem Rathaus Neukölln in Berlin, um auf die Schnittstelle zwischen Nazis und Staat aufmerksam zu machen. Wir veröffentlichen hier unseren Redebeitrag:
Liebe Genoss*innen,
ich grüße euch im Namen der Death in Custody Kampagne. Seit 1990, sind in Deutschland mindestens 216 Morde mit rechten, faschistischen oder nationalsozialistischen Motiven bekannt. Mindestens 216. Die beiden letzten Jahre, durch die Anschläge in Halle und Hanau sind für viele als eine art Höhepunkt rassistischer Gewalt in Erinnerung geblieben. Doch so schmerzhaft diese Jahre waren, vor allem für die Hinterbliebenen und Angehörigen der Opfer, so hat diese tödliche Gewalt, seit 1990 eine durchgehende Kontinuität. Und Sie ist systematisch und ist nicht, wie so oft gerne dargestellt, das Resultat vereinzelter Täter*innen die alleine Morden. Sie ist systematisch, weil sie von mehreren Faktoren abhängig ist. So zum Beispiel
…Von aktiven Unterstützungsnetzwerken, die Waffen, Informationen, Geld und andere Hilfen für die Tat besorgen,
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Redebeitrag (7/7) vom 23.01.21 – Criminals for Freedom
Am 23.01.21, haben sich etwa 200 Menschen versammelten, um dem im Knast Moabit Ermordeten Ferhat Mayouf zu gedenken. Ihr findet alle Redebeiträge auf unseren Blog. Hier der von Criminals for Freedom:
Vor genau einem halben Jahr wurde hier, im Knast Moabit, Ferhat Mayouf ermordet. Seine Zelle brannte in der Nacht vom 23ten Juli, er schrie um Hilfe, doch die Wärter*innen öffneten ließen ihm am Feuer sterben. Nun sagen sie, es wäre Selbstmord gewesen. Sie sagen, sie hätten angeblich nichts tun können, weil die Zellentür zu heiß gewesen wäre, um Ferhat aus den Flammen zu befreien.
Wir kennen Morde wie diese schon – Ferhats Tod erinnert an den von Oury Jalloh, welcher ebenfalls in einer Zelle im Bullenrevier in Dessau verbrannte. Und auch hier schwafelt die Justiz von Selbstmord, auch hier entziehen sie sich nicht nur der Verantwortung, sondern vertuschen einen rassistischen Mord!
Es wurde heute schon oft betont, aber wir müssen es immer wieder lautstark sagen: es gibt keinen Selbstmord im Knast! Menschen sterben nicht in den Knästen, weil sie sich selbstbestimmt dazu entschlossen haben. Sie sterben, weil das Knastsystem sie dazu zwingt, zu sterben, und Menschen gezielt ermordet!
Redebeitrag (6/7) vom 23.01.21 – Rote Hilfe Berlin
Liebe Genoss*innen,
ich grüße euch im Namen der Roten Hilfe Berlin!
Wir sind heute hier versammelt um Ferhat Mayouf zu gedenken, welcher am 23. Juli 2020 durch einen Brand in der JVA Moabit ums Leben gekommen ist.
Die offizielle Version verkündete schnell einen Suizid und die Justiz spricht die Knastleitung und die Wärter*innen von jeglicher Schuld oder Mitschuld frei. Dieser Tod reiht sich ein in die vielen anderen sogenannten „Suizide“ in Knästen, Lagern und Polizeigewahrsam, welche am besten schnell in Vergessenheit geraten sollen.
Dass wir uns jedoch hier und heute versammeln um Ferhat Mayouf zu gedenken ist kein Zufall.
Nein, denn wir verdanken es Insassen, die Ungereimtheiten offenlegten, wir verdanken es einem Familienmitglied, welches an dem Suizid klare Zweifel hegt und wir verdanken es auch Genoss*innen in Freiheit, die das kontinuierliche Töten und Morden durch Polizeigewalt in Knästen und an Grenzen nicht mehr hinnehmen wollen.
Redebeitrag (5/7) vom 23.01.21 – Free Mumia Berlin
Am 23.01.21, haben sich etwa 200 Menschen versammelten, um dem im Knast Moabit Ermordeten Ferhat Mayouf zu gedenken. Ihr findet alle Redebeiträge auf unseren Blog. Hier der von Free Mumia Berlin:
Ferhat Mayouf unvergessen – Free Them ALL!
Nach der Ermordung von Ferhat Mayouf durch unterlassene Hilfeleistung standen wir bereits im vergangenen Jahr vor der JVA Moabit und stellten fest: in einer Institution, in der der freie Wille des Menschen systematisch gebrochen und unterdrückt wird, gibt es keine freie Entscheidung zur Beendigung des eigenen Lebens – es gibt keinen Selbstmord im Knast!
Abschaffung von Gefängnissen und die Definanzierung der Polizei
Knast beginnt für die meisten durch den Kontakt mit der Polizei. Sadismus ist eine der charakterlichen Voraussetzungen zur Ausübung eines Jobs, dessen Berufsbeschreibung grade für jüngere Ränge kritikloses Ausüben von Gewalt gegen Andersdenkende und ausgegrenzte Menschen erfordert. Warum die private und öffentliche „Sicherheitsbranche“ mit ihrer regelmässig angewandten Gewalt z.B. noch immer in gewerkschaftlichen Netzwerken vertreten wird, entzieht sich unserem Verständnis. Noch mehr, dass wir diesen Gewaltapparat mit unseren Steuern bezahlen sollen. Es ist überfällig, die Debatte aus den USA zur Definanzierung der Polizei auch hier aufzugreifen.
Redebeitrag (4/7) vom 23.01.21 – Migrantifa Berlin
Am 23.01.21, haben sich etwa 200 Menschen versammelten, um dem im Knast Moabit Ermordeten Ferhat Mayouf zu gedenken. Ihr findet alle Redebeiträge auf unseren Blog. Hier der von Migrantifa Berlin:
liebe Hinterbliebene und Weggefährt*Innen von Ferhat,
liebe Gefangenen,
liebe Mitstreitende im Kampf gegen Rassismus,
liebe Geschwister im Islam und Liebe Geschwister im Geiste,
zunächst einmal möchten wir euch unser tiefes Beileid aussprechen und unsere Trauer bekunden über den schmerzhaften Verlust unseres Bruders. Und von all den Worten, die Sprache uns zur Verfügung stellt, drehen und winden wir uns, um die richtigen Worte zu finden. Doch wie sollten wir in der Lage sein, die Leere zu fassen, die zurück bleibt, wenn wieder ein Mensch diesem rassistischen System zum Opfer fällt und das Schweigen der Verantwortlichen so laut ist?
Wie auch Oury Jalloh, so wie Amad Ahmad, so ist auch Ferhat Mayouf bei lebendigem Leib in seiner Zelle verbrannt! Im besten Falle haben die so genannten „Sicherheitsbehörden“ versagt und noch vielmehr steht die starke Befürchtung im Raum: Es war Mord! Vorsätzlich! Feige! Heimtückisch! Und wir schwören euch, wir schwören allen rassistischen Mörder*Innen da draußen – ihr werdet mit euren Taten nicht davon kommen.
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Redebeitrag (3/7) vom 23.01.21 – Hände weg vom Wedding
Am 23.01.21, haben sich etwa 200 Menschen versammelten, um dem im Knast Moabit Ermordeten Ferhat Mayouf zu gedenken. Ihr findet alle Redebeiträge auf unseren Blog. Hier der von Hände weg vom Wedding:
Redebeitrag (2/7) vom 23.01.21 – Kay, Gefangener aus Moabit
Am 23.01.21, haben sich etwa 200 Menschen versammelten, um dem im Knast Moabit Ermordeten Ferhat Mayouf zu gedenken. Ihr findet alle Redebeiträge auf unseren Blog. Hier der von Kay, einem Gefangenem aus der JVA Moabit, als Audiobeitrag.
Wir haben seinen Beitrag, im Nachhinein, auch verschriffltich. Hier die Rede in Text Form:
Redebeitrag (1/7) vom 23.01.21 – Death in Custody
Am 23.01.21, haben sich etwa 200 Menschen versammelten, um dem im Knast Moabit Ermordeten Ferhat Mayouf zu gedenken. Ihr findet alle Redebeiträge auf unseren Blog. Hier der von Death in Custody: