Auftaktveranstaltung Death in Custody – Erinnert mit uns gemeinsam!

Vor drei Jahren, am 27.09.2016, wurde Hussam Fadl von der Berliner Polizei von hinten erschossen. An seinem Todestag erinnern wir an ihn und die vielen weiteren Tode in Deutschland durch rassistische Polizeigewalt. Außerdem stellen wir unsere neue Kampagne ‚Death in Custody‘ vor. Die Kampagne wurde durch verschiedene antirassitischer Initiativen ins Leben gerufen, um auf tödliche rassistische Polizeigewalt aufmerksam zu machen, Druck zu auszuüben und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Ort: K-Fetisch * Wildenbruchstraße 86 * 12045 Berlin-Neukölln

Zeit: 27.09.2019 um 20 Uhr

 

Pressekonferenz zum Kampagnenauftakt

Als breites Bündnis antirassistischer Organisationen in Berlin laden wir Sie herzlich zur Pressekonferenz anlässlich des Auftakts unserer Kampagne „Death in Custody“ ein. Mit der Kampagne reagieren wir auf die zahlreichen ungeklärten Todesfälle von Schwarzen Menschen und Menschen of Colour in polizeilichen Gewahrsamsituationen der vergangenen Jahre in Deutschland.

Mittwoch, 25. September 2019 um 10:00 Uhr in der Werkstatt der Kulturen (Foyer), Wissmannstraße 32, 12049

„In-Gewahrsam-zu-sein“ verstehen wir als Situation, in der sich Personen in geschlossenen Räumen befinden, die der Öffentlichkeit weitgehend unzugänglich sind und in denen sie abhängig von anderen Personen werden (z.B. in Polizeistationen, Polizeifahrzeugen, Gefängnissen, Psychiatrien, Krankenhäusern, Pflege-, Geflüchteten- und Kinderheimen). Situationen wie diese sind davon geprägt, potenziell Menschen ausgeliefert zu sein, die mit institutioneller Macht ausgestattet sind (Polizist*innen, Ärzt*innen, Krankenpfleger*innen, Justizpersonal, usw.). Was in diesen Räumen passiert, bleibt oft hinter Mauern, Türen und durch falsch verstandene Loyalität verschlossen: Unrecht, Diskriminierung und Gewalt, die sich hier zutragen, sind schwer offenzulegen, abzubauen und aufzuarbeiten. Allein die Todesfälle der letzten Zeit – Hussam Fadl, Ahmed Amad, Matiullah Jabarkhil, RoobleWarsame und William Tonou-Mbobda – zeigen die große Gefahr, die für Schwarze Personen und Personen of Colour in Gewahrsam entsteht und deren Aufklärung in weiter Ferne liegt. Tod in Gewahrsam ist kein Einzelfall. Fehlende Konsequenzen in den Institutionen haben systemischen Charakter. Wir werden Ihnen im Rahmen unseres Pressegesprächs Inhalte und Ziele der Kampagne „Death inCustody“ vorstellen. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass

  • Schwarze Menschen und Menschen of Color, die in Gewahrsam starben, nicht kriminalisiert werden und ihre Geschichte nicht vergessen wird.
  • gesellschaftliche Debatten den Tod in Gewahrsam als institutionelles Problem aufgreifen.
  • vernetzter und widerständiger Austausch zwischen Betroffenen-Gruppen, für die der Tod in Gewahrsam ein Risiko darstellt, gestärkt wird.
  • verantwortliche Institutionen effektive Schutzmaßnahmen und -mechanismen etablieren.